środa, 27 stycznia 2016

Mama, Papa - das ist mein Freund

Hallo,

es ist schon die höchste Zeit. Mama & Papa es ist die Zeit. Ja wohl! Dieser Beitrag handelt von meinem Coming out. Wie es dazu gekommen ist? Wirst du gleich erfahren. 

Zuerst musste ich mich ohne Wenn und Aber akzeptieren lernen, erst dann hatte ich ein Outing unter Freunden, mein Super-Kumpel, dann meine Schwestern, und wenn ich es kapiert habe, "Hallo? Siehst du nicht, du bist doch schwul. Ey! Mach keinen Scheiß, habe keine Angst, sag es", konnte ich mich bei meinen Eltern outen. 

Ich hab sehr lange darüber gedacht. Wie sollte ein guter Coming out sein? Um mich ein bisschen auf die Reaktion meinen Eltern vorzubereiten, habe ich viele Blogs in der Community durchgelesen. Das Wichtigste war für mich "Coming Out". Ich wollte nur erfahren, wie war es bei anderen. Nun dachte mir immer. 
Hier sah das so schön und unmöglich aus. Was mach ich so Besonderes? Das war nicht das. Habe weiter geforscht und gesucht, gelesen, bis ich eines Tages die Entscheidung getroffen habe. Es kommt noch die gute Zeit. Und es war auch so. 

Damit ich es richtig schildern könnte, muss ich von Anfang an beginnen. 
Als ich To. kennen gelernt habe, war es mir ganz klar, dass er mir immer wichtiger ist. Ich erinnere mich sehr gut daran, als wir lange zusammen gesprochen haben und jeden Abend schön verbracht haben. Weiß genau, dass ich ihn sehr lieb habe und die Bedeutung war immer größer. Wir haben uns entschlossen zusammenzuwohnen. Dann hab ich To.´s Mutter kennen gelernt - das war für mich auch eine Herausforderung. To. war schon geoutet und jeder seiner Familienmitglieder wusste, wer ich bin und ich habe niemanden früher kennen gelernt. Es war schwierig, meine Ängste zu überwinden, hab aber geschafft. 
Mit der Zeit war mir klar, dass ich ihn gern habe und, und, und... Am Wochenende fuhr ich zu meinen Eltern zu Besuch. To. ist mit mir gefahren und er hat damals meine Familie kennen gelernt. Sehr schnell hatte er einen guten Kontakt mit meinen Eltern aufgenommen, sodass sie viel gequatscht haben. Nach unserem ersten Besuch war die Frage? Was denken die Eltern? Es war für uns auch nicht einfach, zugestehen, dass wir ein Paar sind. Es gab auch keine Frage. Zum zweiten Mal war To. mit mir auch und zum Dritten und Vierten und Fünften und so weiter... - es lief bis auf Weihnachten. Kurz vor Weihnachten haben meine Eltern gefragt, ob To. auch zum Heiliger Abend vorbeikommt? Als ich gesagt habe, nein, kam die Frage "Wieso denn nicht?". Er hat doch seine Familie, mit der er der Heiligen Abend verbringen will. Es war auch so. Jedoch meine Eltern geben sich nicht geschlagen. Sie wollten, damit To. auch mitkommt. Kam nicht. Nach dem Heiligen Abend, den wir zusammen mit der Familie meiner Schwager verbracht haben, bin ich nach Hause gefahren. To. war mit seiner Familie. Meine Eltern kamen zu Besuch. 
Damals haben To.´s Familie kennen gelernt. - Na ja, nur gesehen, das war kein Kennenlernen im vollsten Sinne des Wortes. 
To. hat mit meinen Eltern auch über Silvesternacht gesprochen, so haben sie festgestellt, dass ich mit ihm vorbeikommen sollten. 
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So war es auch. An dem Silvesterabend haben wir ein bisschen getrunken und uns unterhalten. Meistens kam das Thema Politik. Das ist fast jedes Mal, wenn ich mit meinem Vater spreche. Nach Mitternacht haben wir immer noch rund um den Tisch gesessen. In meinem Kopf habe ich einen gehabt. Ich war kurz mit To. vom Tisch gestanden und sind wir an die Seite gegangen. Es gab ein kurzes Gespräch, legen wir die Karten offen auf dem Tisch - fragte mich To. Ich antwortete, ja, aber warte kurz, muss mir die Gedanken sammeln. To. kam zurück und ich war gleich auch zurück, dann bin noch mal in die Toilette gegangen und wieder zurück. Ich wusste eigentlich nicht, was ich sagen soll. Als ich schon am Tisch saß. To. sagte, wir möchten Euch was sagen. Dann haben meine Eltern uns angeschaut. To. ist mein Freund. - Und das haben wir gewusst. - Sagte mein Vater. Anfangs meine Mutter sagte nicht viel. Sie war ruhig und sprachlos. Erst nach ein paar Minuten haben beide erzählt, dass sie schon darüber vorher wussten. Die Vermutungen  haben sich erfüllt. Über mich wussten die Eltern von meiner Schwester. Damit konnten sie lange nicht zurechtkommen. Vielleicht ist lange, ein falsches Wort. In ersten Momenten war es ein Schock. Damit mussten sie jetzt leben lernen. Meinem Vater ging der Haut hoch, als er es erfuhr und sagte er wird es nie akzeptieren. Nach ein paar Tagen und als er alles überlegt hatte, hat er auch festgestellt, es kann so nicht sein, er müsse es akzeptieren. Ich weiß, dass ihm ganz schwer ist, aber er versucht. Er konnte auch sich bedanken, dass wir kein Blat vor den Mund nehmen. Er gab To. sein Hand. Das war auch ein Zeichen für Akzeptanz. Das war echt großherzig und bedeutsam. Meine Mutter hat es sehr tief erlebt. Obwohl sie nichts Schlimmes sagte, sah ich und To. auch, dass sie es immer noch tief erlebt. Erst nach einer Stunde oder so hielt sie sich nicht mehr hinter dem Berg. Sie schiss los und erklärte, wie es bei Ihr war, wie sie es überlebt hatte und wie reagierte mein Bruder. Es ist das alles gut zu wissen. Sonst hätte ich nicht gewusst, wie schwer das war. Jetzt ist es alles in Ordnung, dennoch weiß ich, dass der Vater in Angst und Sorge ist. Er befürchtet, dass jemand nachfragen wird, ob es wahr ist, dass sein Sohn schwul ist. Besonders auf so einem kleinen Dorf, wo jeder kennt jeden, ist es schwer, solche Gespräche  zu vermeiden. Immer noch gab´s keine Fragen, und so lassen wir das. 

Ich wollte Euch noch was sagen. Ich fühle mich jetzt so leicht, so toll. Dieses Gefühl, wenn du frei bist, ist echt wundervoll. Ich beneide jede Minute, die ich verloren habe, um versteckt zu sein. Natürlich gehe ich jetzt nicht mit einem T-Shirt "Ich bin Gay", aber will auch nicht versteckt leben. Auf der Arbeit erzähle ich auch nicht über meinem Privatleben. Obwohl manchmal möchte ich was sagen, befürchte ich mich, dass ich dadurch meine Kariere durchstreiche. In der Zukunft möchte ich ein Lehrer sein. Aber dieser Traum und Wunsch, kann vernichtet werden, als böse und neidische Menschen es erfahren und das gegen mich ausnutzen. Hätte ich eine Stelle, wo ich frei leben könnte ohne Angst zu haben, meine Karriere zu begraben, würde ich der glücklichster Mensch der Welt. Nun immer noch bin ich nicht so frei, wie ich es möchte :) Vielleicht klappt´s mit der Zeit, wer weiß.

Jeder ist anders. Es gibt keine allgemeine Antwort, wie sieht ein perfektes Outing aus. Man kann sich viel erträumen, aber es wird nie, so wie du es planst, dennoch es lohnt sich offen zu sein. Ein Leben versteckt zu betreiben, ist keine Lösung, das ist einen Zwang, denn Menschen haben Angst, dass die anderen sie gar nicht akzeptieren oder verfolgen werden. Ich kenne keine Person, die versteckt leben möchte und ist damit vollkommen zufrieden. 
Es gibt sehr viele tolle Sprüche, die man jetzt zitieren könnte, aber es gibt nur ein Ratschlag, denke darüber nach, ob du versteckt leben möchtest, ob es dir gut ist, ob du selbst damit keine Probleme hast, ob dieses Leben, das du lebst, passt? 
Wenn du irgendwo, irgendwann was bezweifelst, mach den guten Schritt "oute dich" - das tut gar nicht weh. 
In dem Sinne alles Gute und viel Erfolg :)

Liebe Grüße,
Da.

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