środa, 25 maja 2016

Schwul in Polen? Ja, aber versteckt!

Seit einiger Zeit, als die Regenbogenindex veröffentlicht worden ist, sagt, bzw. schreibt man darüber ganz oft.
Die Organisation ILGA sammelt seit 2009 Informationen über Leben von LGBTI in einzelnen Ländern. Neulich sind die Ergebnisse für die ganze Europa bekannt gegeben. Man spricht darüber, welches Land eher homophob ist und wo man am besten lebt, wo die Umgebung freundlich gegenüber LGBTI ist und wo nicht.  

Laut des Indexe kann man feststellen, wo unseres Leben bedroht sein könnte, z. B. Russland ist auf dem vorletzten Platz gleich vor Aserbaidschan platziert. Für mich als schwuler Mann, der auch weiß, was die Politik von Putin bedeutet, ist es nicht fremd. Nur frag ich mich, wie leben dort schwule Männer. 

Was mich eher angeht, ist die Situation in Polen. So wie man in dem Ranking sieht, befindet sich Polen auf dem Platz 36.

  1. Malta
  2. Belgien
  3. Das Vereinigte Königreich
  4. Dänemark
  5. Spanien
  6. Portugal
  7. Finnland
  8. Norwegen
  9. Frankreich
  10. Kroatien
  11. Niederlande
  12. Schweden
  13. Österreich
  14. Island
  15. Griechenland
  16. Deutschland
  17. Irland
  18. Ungarn
  19. Luxemburg
  20. Montenegro
  21. Estland
  22. Albanien
  23. Schweiz
  24. Andorra
  25. Serbien
  26. Zypern
  27. Slowenien
  28. Tschechien
  29. Kosovo
  30. Georgien
  31. Bosnien & Herzegowina
  32. Slowakei
  33. Bulgarien
  34. Rumänien
  35. Italien
  36. Polen
  37. Lichtenstein
  38. Litauen
  39. Mazedonien
  40. Lettland
  41. San Marino
  42. Moldawien
  43. Weißrussland
  44. Ukreine
  45. Monaco
  46. Türkei
  47. Armenien
  48. Russland
  49. Aserbaidschan
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass unsere Lage hier ziemlich schlecht ist. Zwar sind wir noch nicht verfolgt, aber es ist fast so.
Immer öfters hört man, dass jemand verfolgt ist, dass jemand brutal geprügelt ist, dass Hass gegen LGBTI geschürt wird. Unsere LGBTI-Aktivisten werden verfolgt, manche geprügelt. Es waren die Aktivisten in Warschau in ihrem Sitz angegriffen.
Heute habe ich auf Facebook gelesen, dass in einem Restaurant ein Mann, ein LGBTI, als Flüchtling genommen wurde und die Kinder, die dort vorbeigekommen sind, sind in Panik geraten, wollten nicht mehr essen, wollten sich nicht neben dem Mann hinsetzen. Kinder haben den Mann als Abschaum betrachtet, niemand, niemand hat etwas dagegen gemacht.
Was die Sache noch schlimmer macht, ist die Idee der Lehrerinnen. Eine ist gekommen und fragte den Mann, der Englisch gesprochen hat, ob er das Restaurant verlassen könnte, da die Kinder sich ängstigen - fürchterlich. Der Mann erhob sich und schaute die Lehrerin an und sagte auf Polnisch: warum soll ich den Raum verlassen? Da stand die Lehrerin wie eingewurzelt und plötzlich flüsterte, dass er schön polnisch spricht und bestimmt ist zu Besuch gekommen, dass Polen keine Ausländer mögen.
So was in meinem Land? Ich schäme mich für solche Menschen, wegen solches Verhaltens der Lehrerinnen. Ich meine diese Frau, die so blöde Meinung verbreitet, soll nie eine Lehrerin heißen. Schande!

Jeden Tag hört man etwas neues. Ich selbst merke öfters, wie man über Homosexuelle schlecht sagt. Unter Bekannten hört man ab und zu Bissigkeit. Man lacht Homosexuelle aus. Schwule werden zum Gespött.

Eigentlich haben wir keine Rechte und die Lage, die bis 2015 noch passabel war, jetzt ist schlechter geworden und wird noch schlimmer sein. Die damalige Regierung hat nichts für unsere Rechte gemacht. Es war ihr egal, was mit uns passiert. Einerseits haben sie keine Hetze gegen uns gemacht, aber wollten unsere Rechte auf Ehe, Partnerschaft, etc. nicht akzeptieren. Diese böse, faule und gleichgültige auf unser Leid Regierung ist gegen die Gerecht und Gerechtigkeit von J. Kaczyński ersetzt worden. Sogar manche Profis, die Homosexuell sind waren gegen die alte Regierung, da sie passiv war. Jetzt seit einem Jahr haben wir einen konservativen Präsident, der eine Puppe in den Händen von seinem Parteichef ist. Ein Präsident soll das ganze Volk vertreten. Er soll binden und nicht teilen. Er soll alle Meinungen in Frage stellen und sich damit auseinandersetzen. Er soll beide Parteien verbinden. Unser Präsident macht es aber nicht. Er hetzt Extremisten und Konservativen so wie auch Nationalisten zur Hetze gegen LGBTI auf. Er nimmt gar keine Stellung zu diesen Ereignissen, die jetzt schon bekannt worden sind. Gäbe es kein Internet, würden wir Polen zu Mittelalter kehren. TV schafft alles ab, was gegen die Regierung seine Meinung öffentlich bekannt gibt, Spektakel, Nachrichten, Theaterstücke, etc. Cenzur ist in Polen da! Nach der Sejm auch durch Konservativen ihre Mehrzahl gewann, ist schon das Maß voll.
Es gibt zwei Polen. Ein Polen bilden gute Polen - gute Sorte #dobrysort. Die andere Partei bilden die schlechten Polen #złysort - die schlechte Sorte. Man hat uns zu guten und schlechten Sorten z.B. von Äpfeln verglichen. Und das alles macht eine Person, ein verrückter Parteichef, der Polen zu Grunde wirtschaften will.
Ich als schwuler Mann bin kein guter Pole. Meine Meinung zählt nicht. Meine Rechte werden missachtet. Alles was ich sage, wird aufgrund meiner sexueller Orientierung  beurteilt. Diese Meinung wird im TV verbreitet und nur solche homophobe Aussagen sind willkommen. Jedes Verhalten, jede Aussage, jede Meinung darf nie ans Tageslicht kommen, wenn es positiv LGBTI-Rechte behandelt. Auch wenn man Heterosexuell ist und eine andere Meinung, als die Regierende haben hat, ist man ein Verräter. Somit alle meine Freunde, meine Familie sind Verräter. Wir alle sind die schlechte Sorte - so offen werden auf Politiker über uns sagen.

Und wenn jemand ohne Internet lebt, wenn man nur TV hört und anschaut, dann bekommt man nur dieses Bild, das die Regierung geschaffen hat. Aus diesem Grund können die ältere Personen keine richtige und wirkliche Lage in unserem Land kennen. Sie bekommen falsche Informationen. Wenn Polen auf die Straßen gegangen sind, gab es im TV nichts davon. Sogar war es nicht erwähnt. Wenn jemand schlau ist, schaltet das Programm um und wird nicht die zwei erste Programme im Fernseher nie mehr sehen, aber bis alle schlau werden, kann es schon für uns zu spät sein.

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass wir Polen unsere Kräfte verbinden und gemeinsam gegen die schlechte Regierung auf die Straße gehen. Seit einigen Wochen kann unsere Polizei uns abhören, möglich ist es auch, dass bald mein Beitrag gelöscht wird, denn ich hab hier kein gutes Wort über unsere Regierung geschrieben.

Hoffentlich schafft es jemand zu lesen. Es gab schon paar traurige Fälle, wo die einzelne Webseiten gesperrt worden sind. Laut der Regierung war es unbedingt, denn der Inhalt unpassend und nicht angemessen, verletzend war. Das alles passiert um des anti-terroristischen Gesetzes willen. So schön klingt es, aber in der Wirklichkeit ist es sehr gefährlich.

Schulrahmenprogramm soll überprüft werden, denn die Inhaltsstoffe handeln auch um sexueller Orientierung. Laut Konservativen sind homosexuelle immer noch krank. Man sollte sie heilen. So eine mittelalterliche Meinung wird verbreitet. Kinder dürfen keine Erfahrung auf dieser Ebene sammeln. Das ist gegen Gottes Willen.

Hätte ich über alles berichten müssen, müsste ich wochenlang schreiben, am besten jeden Tag den aktuellen Ereignis schildern, sonst schaft man nicht in einem Beitrag nicht alles, was passierte zu berichten.

Zum Glück gibt es politische Parteien, die oft unser Thema ansprechen. Es gibt Proteste, wo Menschen auf die Straße gehen, war ich auch mal dabei, als wir in Allenstein auf die Straße gegangen sind, da wird auch gezeigt, das LGBTI- Menschen unter dem Volk sind.

Jetzt gerade eben wenn das Wetter mit spielt, wenn es immer wärmer wird, gibt es in vielen Städten Gleichheitsparade / Equality Parade - eine jährliche Demonstration in Warschau, Krakau, Posen, Breslau, Danzig für Toleranz und Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben, aber auch öfters werden auch Bisexuelle und Transsexeuelle ausgewählt. Dieses Thema ist immer noch offen und bereitet viele Umständlichkeiten, viel Ärger oder auch Gewalt vor. Dieses Jahr war die Gleichheitsparade in Danzig so bedroht, dass die Veranstalter den Verlauf der Parade plötzlich ändern müssten. Nich die Nationalisten, nicht diejenigen die uns ins Dunkle vertreiben wollen, sondern wir, diejenigen die für unsere Rechte kämpfen. Ein Irrtum, ist aber die Wirklichkeit in Polen.

Ich bin der Meinung, dass unsere 36. Stelle in dieser Rangliste ist sehr gut und positiv gemein, aber bin nicht sicher, ob die Rangliste tatsächlich die Realität widerspiegelt. Vielleicht irre ich mich, aber wenn man jeden Tag so etwas hört, dann soll mir jemand sagen, wie kann ich anders denken? 

Wir leben immer noch in Dunklem. Offen über seine Gefühle sollte man nicht reden, sonst kann man ein Gefahr für sich ziehen. In dieser schwierigen Zeiten hab ich zwei Coming Outs gehabt. Ich war sicher, dass die Meinung dieser Personen nicht durch die Meinung der Regierung beeinflussen werden darf, deshalb hab ich mich entschieden, offen über mich reden. Das hat super gut funktioniert. Dennoch bin ich jetzt nicht sicher, ob das Bewusstsein der Polen genügend ist, um mich vor anderen zu outen. Ich befürchte mich, dass es der schlechten Ruf verbreitet worden ist und wie das Beispiel mit Kleinkindern zeigt, kann ich mich dann in Gefahr sein. 

Sollte man sein Leben, seinen guten Ruf riskieren um offen zu leben? Eigentlich schon, aber... Die Bezweiflung ist super groß. 

Ich freue mich auf jeden Kommentar, auf jede Meinung auch wenn sie negativ wird. Eine offene Diskussion ist besser, als gar keine :) 

Schönen Abend/Tag wünsche ich Euch :) 


czwartek, 19 maja 2016

Schlübber oder Slips

Gestern bin ich mit meinem Freund unterwegs gewesen. Wir sind zwischen den Häusern in unserer Siedlung rumgegangen. Eigentlich wollten wir zum Auto laufen um etwas holen, Schraubendreher oder was... :D
Quelle

Da unterhalten wir uns, währen aus einem Balkon hört man eine männliche Stimme. 
Er: Schatz!?
Sie: Ja, Schatz?
Er: Laut, so dass alle gehört haben: Zeige bitte Tobias deinen neuen Slip, den ich dir gekauft habe.
Sie: Natürlich

Mehr wollten wir eigentlich nicht hören, haben tot gelacht und sind weiter gegangen. Dieses Beispiel zeigt, dass es manchen Menschen völlig egal ist, ob sie jemand hören kann, oder nicht. Sie leben so, wie sie eben wollen. 

Einerseits finde ich solch ein Verhalten sehr gut. Man ist so, wie man ist, macht sich keine Gedanken und lebt weiter. Andererseits ich kann es nicht nachvollziehen, wie kann man so, ohne nachzudenken, schwatzen. Das ist mir echt fremd. Hätte ich lebhaft leben können, hätte ich zweifellos weniger Sorgen.