czwartek, 9 lipca 2015

Er ist tot. Warum Teens begehen Selbstmord? Ein Fall von einem Jugendlichen namens Dominik.

Seit einigen Wochen brüllen die Medien darüber, dass ein junger Mann, der immer noch ein Kind war, 14 Jahre alt, Selbstmord beging. 

Dominik war ein gelassener, ruhiger und fainer Schüler in einer Schule in Polen. Die Schule liegt in einer Kleinstadt Bieżuń in Masowien. Da ist die Hölle passiert, die ihn dazu aufgeregt hat, einen Selbstmord zu begehen. 

In einer Reportage sagt seine Mutter, dass er Röhrenhose mochte. Er hat gerne die Haare friesiert, um schön auszusehen. "Tu es aber nicht übertrieben." Er sah so wie die anderen Kinder, unterstreicht seine Mutter.  Was war der Grund dafür, dass er sich das Leben genommen hatte? 

Kurz vor seinem Tod schrieb er einen Brief, an seine Mutter, die er liebte. In dem Brief standen bewegende Worte: "Ich bin Null." Ein Schüler, ein Kind, ein Mensch fühlt sich, wie eine Null. Das sollte bedeuten, dass er keine Hoffnung mehr darauf hatte, dass es in diesem Leben besser sein wird. Wie sehr musste er leiden, dass er seinem Leben ein Ende gesetzt hatte. 


Seine Mutter berichtet, dass Dominik verfolgt war. Die Mitschüler haben ihn mehrmals beleidigt. Es gab auch Prügeleien. Einige Mitschüler haben ihm zugesetzt. Ärger, Trauer, Beleidigung war für Dominig grauer Alltag. Er wollte nicht zur Schule gehen. Zu seiner Mutter sagte er, dass er sich entweder krank fühlt, oder hatte sich nicht genug auf die Klausur vorbereitet. Dann blieb er zu Hause. Noch in der Grundschule war er ein ausgezeichneter Schüler. Seine Noten waren hervorragend, die Eltern waren zufrieden. Schon am Gymnasium hat sich die Welt der Jungen verändert. Er hatte immer schlechtere Noten bekommen, wollte die Schule schwänzen. Jetzt war er nicht nur von Mitschlülern gefoltert, sondern auch von einer Lehrerin. Die hatte ihn vor der ganzen Klasse beleidigt und ausgelacht, wenn er etwas nicht gewusst hatte. Dominik litt unter Lippenspaltung, wurde über 6 Mal operiert. Nach einer Operation kam er zur Schule und wurde erneut von einer Lehrerin ausgelacht. Tag für Tag hörte er homophobe Beleidigungen. Manche Schüler haben ihn am Ärmel gezogen. Die Beleidigungen würde ich ins Deutsch übersetzen, aber bin der Meinung, dass es keine reale und angemessene Äquiwalente gibt. Schwul, schwule Sau, Schwuchtel sind nur einige die man in der Reportage hört. Neulich sollten einige Schüler auf ihn die Steine geworfen haben. 

Sehr oft haben die Schüler sich in Invektiven gegen Ihm ergangen. Die Invektive, die Dominik zum Selbstmord aufforderte, war "pedzio" (dt. laut pons.eu: warmer Bruder - abwertende Beleidigung, abgeleitet vom Schwuchtel - pedał). Die homophobe, verächtliche, hasserfüllte Bezeichnung wird in Polen üblich als Invektive für homoseksuelle oder heteroseksuelle Jungen benutzt, die in seiner Umgebung auffallen, weil es nicht "männlich", also mutig und tapfer und nicht "natürlich" ist. 
Quelle: natemat.pl

Für den Selbstmord sind nicht nur die Mitschüler verantwortlich. Die Lehrer haben ihm nicht geholfen. Eine Institution - Schulaufsichtsbehörde, nach diesem tragischen Fall, hatte eine Kontrolle durchgeführt und festgestellt, dass es in der Schüle die Schüler agressive und homophobe Verhalten aufweisen. Dominik soll mehrmals Melden, dass ihm in der Schule schlecht geht. Er sagt, dass er verfolgt wird, dass die Mitschüler ihm zusetzen und auslachen, weil er "anders" ist. In der anonymen Umfrage, die durch das Schulaufsichtsbehörde gemacht wurde, haben die Schüler (schon nach dem Dominik´s Tod) geschrieben: "die Lehrer schreien, sind agressiv, regen sich auf, benutzen Drohungen" (pol. "nauczciele krzyczą, są agresywni, denerwują się, stosują groźby") Quelle: polskatimes.pl Das Zitat wird von Andrzej Kulmatycki aus der Schulaufsichtsbehörde bestätigt. Der Schuldirektor betont, dass er nichts davon wusste, dass Dominik schlecht geht und er sich in der Schule unwohl fühlt. Ganz andere Aussagen hat die Staatsanwalschaft gesammelt. Iwona Śmigielska-Kowalska aus der Staatsanwalschaft zählt auf, was der Junge den Lehrern sagte. Er war belästigt, geschupst und beleidigt. Ermittlungen werden durchgeführt. 
Die Tragödie hat kein Ende gefunden, was noch tragischer und unfassbarer sein wird. Nach dem Tad sind bei Facebook neue Fanseiten entstanden, die zur Schändung Dominik´s Namen dienten. Jeden Tag gibt es eine neue Seite zufinden, nachdem die alte gelöscht wird. Viele Menschen suchen diese Seiten auf und melden sie zur Überprüfung. Die Agression ist enorm. Die Homophobie noch größer. Hier ein paar Beispiele, wie die Seiten hießen:
- Dominik bambusie lol - Dominik, du Bambus, lol - Bambus ist eine Pflanze, in Polen eine Invektive, die bedeutet Narren. Von den zwei Beleidigungen ist "bambus" abwertender. 
- Dominik Sz... dobrze, że zdechł -  Dominik Sz... gut, dass er krepiert. - Die erste Fanseite, die in der ersten Phase, nicht von Facebook, entfernt sein sollte. Die erste meine Meldung hat nichts geholfen. Erst nach einer großen Menge von Meldungen haben wir es geschafft, dass sie gelöscht wurde. 
Die Kommentare werde ich nicht übersetzen, denn ich scheme mich, dass ich Pole bin, wenn ich denke, was meine Gebürtige in Kommentaren rumschreiben. 



Nach einer Aufforderung und aus Protest gegen Homophobie in der Schule, haben die Aktivisten am 02.07.2015 einen Grablicht vor dem Bildungsministerim angezündet. Sie wollen die Bildungsministerin Joanna Kluzik-Rostkowska fragen, wie steht sie dazu? Wie ist ihre Meinung? Sie hat sich verweigert und wollte lange die Hassbotschaften wegen Homophobie nicht aburteilen, letztendlich hat sie sich entschlossen und drückte iher Unzufriedenheit und ein negatives Urteil aus. 
Alle Fotos sind Prt Sc von Facebook
An dem Tag haben viele jugendliche Homoseksuelle auch ein Grablicht in ihren Städten angezündet. Sie haben damit eine Einheit und Solidarität mit Opfer sexueller Gewalt gezeigt. Sehr viele kluge und auch berühmte Personen haben sich ausgesprochen. Stolper (pl. Słupsk) Präsident Robert Biedroń hat betont, dass dafür die Bildungsministerium, der Staat verantwortlich sind. Andere Personen wie Janusz Palikot (Politiker - Twój Ruch - Deine Bewegung), Karolina Korwin-Piotrowska (Publizistin), Barbara Nowacka (Politikerin - TR - Deine Bewegung), Wanda Nowicka (Politikerin - Feminismus-Aktivistin und Politikerin der Ruch Palikota), Mateusz Grzesiak (Coach, Writter, Publizist, Lehrer, Psychologe). 
Unter einem Brief von M. Grzesiak bei Facebook sind es viele Kommentare zu finden. Man sieht das über 17 Tsd. Facebookbenutzer haben den Brief gelikt und über 8 Tsd. mal geteilt. Eine sehr bewegende Meinung, lesenswert, wenn jemand polnisch kennt. 

Ich kann es nicht verstehen. Wie können Menschen zu Unmenschen werden. Ich gebe es zögernd preis, dass jeder Mensch ein Mensch ist. Ich sag´ immer, dass das Leben die wichtigste Wert für Menschen ist, aber wie, ich frage, wie kann ich sagen, dass diejenigen, die so schreckliche Hassworte schreiben Menschen sind? Das ist kein menschliches Verhalten! Unmenschlich. Unfassbar. Unerklärbar? Doch es gibt für mich nur eine Erklärung - Ungezogenheit! Wir brauchen in Polen mehr Bildung. Man muss die junge Menschen Empathie lernen. Sie müssen wissen, was der Verfolgte fühlt, ohne dass können sie ihre Verhalten nicht ändern. Man muss mehr Öffentlichkeitskampage machen. Dominik ist nicht nur einziger Schüler, der sich das Leben genommen hatte. Solche Schüler gibt es in Polen viel mehr. Es reicht nur sich gut ins Thema einsteigen. Viele Homoseksuelle schreiben, dass sie in der Schule verfolgt waren, das hat sich bis heute leider nicht geändert.

Und zum Schluss noch eine wichtige Anmerkung. Niemand weiß, ob Dominik wirklich Schwul war. Er hat sich umgebracht, weil er ausgelacht, schickaniert und beleidigt war!

Einer weitere Quelle ist dziennikzachodni.pl

2 komentarze:

  1. Wenn ich die Geschichte lese, dann stockt mir der Atem! Es ist unfassbar, was Dominik durchgemacht haben muss. Und noch schlimmer ist zum einen das Verhalten der Mitschüler und Lehrer und zum anderen auch, dass er selbst nach seinem Tod nicht in Frieden gelassen wird. S.

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    1. as ist unfassbar. Musste sich nicht geschehen, wenn der Vernunft von Erwachsenen bloß nicht versagt hätte.

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Vielen Dank für deinen Kommentar :) Dzięki serdeczne za Twój komentarz :)